Zuchtanleitung für Dicranocephalus wallichi uenoi

 

 

Wildfangmännchen aus Taiwan

 

Dies ist der Zuchtbericht für eine Art, die laut den meisten Insektenliebhabern als nicht, oder nur schwer züchtbar gilt. Beachtet man jedoch einige Besonderheiten bei der Haltung dieser Käfer fällt die Zucht nicht besonders schwer. Zuallererst möchte ich Jack Lee (Taiwan) danken, dass er mir damals einige Pärchen zukommen ließ, die er in Taiwan gefangen hatte, leider habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm. Auch Jahn Oldrich  (Czech Republic) gebührt Dank, denn er gab mir damals die entscheidenden Tipps, die eine erfolgreiche Zucht erst möglich machten.

 

Wildfangweibchen

 

Das erste Problem der Zucht liegt in der erfolgreichen Eiablage, Die Weibchen schienen extrem wählerisch zu sein, was das Substrat anging, allerdings stellte sich heraus, dass sie auf der Suche nach frischen Blättern (am besten Pflaume (Prunus ssp.) oder Apfel) waren. Erst als ich diese zur Verfügung stellte (Am besten legt man sie einfach auf das Substrat)) wurden Eier abgelegt. Die Art und Weise ist sehr ungewöhnlich: Die Weibchen versuchen die Blätter im Substrat einzugraben, und sie danach, oder dabei zu einem kleinen Paket zusammenzufalten, in welches dann ein Ei gelegt wird. Nach  zwei  bis vier Wochen schlüpfen dann die Larven, welche sich ohne Schwierigkeiten von dem gängigen Substrat (Im damaligen Fall, Erlenlaubstreu mit Kompost) ernährten und erstaunlich schnell wuchsen. Das nächste Problem in der Haltung von Dicranocephalus wallichi liegt, wie bei vielen anderen asiatischen Rosenkäfern auch, in der erfolgreichen Verpuppung. Die Larven verpuppen sich nur in Lehmboden und auch dann nur, wenn sich dieser unter dem Substrat befindet. Da ich nur zwei Larven hatte, setzte ich diese in ein 2 Liter Glas, dessen untere Hälfte mit Lehm gefüllt war, darüber setzte ich die Larven mit dem Substrat. Ach ja, Thomas Libich hat mich darauf hingewiesen, dass es besser ist die Larven zur Verpuppung zu vereinzeln, da sie sich sonst stören, oder aber die Puppenhöhlen der anderen zerstören. Nun hieß es abwarten, aber nach  einigen Monaten hatte ich wieder ein Pärchen, welches allerdings zu früh geschlüpft war (Es gab noch keine Blätter draußen) als dass ich sie hätte weiterzüchten können. Ich denke die Zucht anderer Dicranocephalus Arten verläuft ähnlich unproblematisch, beachtet man die Besonderheiten ihrer Ansprüche. Ich würde mich aber freuen, wenn ich von anderen Züchtern ein Feedback bekommen würde. Wenn jemand mal diese Art abzugeben hat, kann man mir ja mal schreiben.

Danke

Benjamin

 

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Stand: 06. November 2007 .