Das Nilgiri Vorgebirge

Ins Deutsche übersetzt von A. Dangeleit

Sicht auf die Berge und den Wald

Letztes Wochenende hatte ich einen Trip zu den Vorbergen der Nilgiris geplant, um Insekten per Lichtfalle anzulocken. Es war nicht ganz einfach an mein Ziel zu kommen und hat mich einige Stunden gekostet. Letztendlich bin ich aber ohne größere Schwierigkeiten an meinem Zielort gelandet. Da ich tagsüber ankam, hatte ich Zeit die Gegend näher zu erkunden – Mit Ausnahme des Waldes von dem meine Wochenendbleibe größtenteils umgeben war. Wie in Indien üblich, war es zu gefährlich den Wald ohne Guide zu betreten. Einheimische hatten mir erzählt, dass in diesem Jahr bereits 15 Leute aufgrund der wilden Elefanten in Bandipur umgekommen sind. Aber die Wiesen hatten auch einiges zu bieten – ich hab zahlreiche interessante Mistkäferarten gefunden, die sich zumeist in Kuhmist verstecken. Ich glaube es sieht ziemlich seltsam für die Einheimischen aus, wenn ein weißer mit der Pinzette im Kuhmist wühlt, um Insekten zu sammeln. Tja auch für die Wissenschaft müssen Opfer erbracht werden, haha. Aber es hat sich gelohnt. Ich habe einiger bunte (rot und grün metallic) und gehörnte Arten gefunden.

 

Eine schöne Wanze und ein Mistkäfer

Die Natur war wirklich faszinierend. Ich habe einige interessante Vogelarten entdeckt, unter anderem auch grüne wilde Papageien. Schöne Schmetterlingsarten konnte ich auch beobachten. Aber da sie wirklich schnell fliegen, wozu noch der anhaltende Wind an diesem Wochenende kam, konnte ich leider keine ordentlichen Fotos machen. Schade. Naechstes Mal...

Immer auf der Suche, hier nach größeren Spinnenarten

Auch einige Grashüpfer und Gottesanbeterinnen konnte ich entdecken, was nicht ganz einfach ist, weil sie sich sehr gut tarnen können, wie man auf den Bildern sehen kann. Da ich von Spinnenweben bedeckte Löcher im Boden gefunden habe, vermute ich, dass sich Vogelspinnen darin befanden. Da der Boden sehr steinig und trocken war und ich nicht das richtige Werkzeug dabei hatte, konnte ich keine ausgraben. An einigen Bäumen in der nähe befand sich eine interessante Stabheuschreckenart, die sich auf der Baumrinde zu tarnen versuchte. Die Art sieht sehr ungewöhnlich aus – wenn irgendwer diese Art identifizieren kann, war ich sehr dankbar dafür. Ich habe einige mitgenommen um herauszufinden, ob sie auf Guaven- oder anderen Bäumen zu halten und zu züchten sind.

 

Cetonidae/Dynastinae Larve, die ich unter einem Baumstamm gefunden habe und eine sehr schöne Agame

Außerdem habe ich einige große Holzstücke näher betrachtet und war sehr erstaunt solch eigenartige Scarabeidae Larven zu finden. Es sieht aus, wie die jagende Version der Larven, die wir vom züchten kennen – sie hat lange Beine mit denen sie auf dem Bauch läuft, im Gegensatz zur normalen Larve die auf dem Rücken läuft. Sie verhielt sich zudem sehr aggressiv und agil. Leider habe ich vergessen ein Foto von ihr zu machen. Weil sie hier jedoch nichts außergewöhnliches zu sein schein, werde ich demnächst sicher noch mal die Chance haben solch eine Larve zu fotografieren. Auch eine Cetonidae Larve habe ich gefunden. Da ich keinen Behälter für sie hatte, musste ich sie am Fundort lassen. Sonst hätte ich versucht sie zu züchten, um zu sehen, was am Ende herauskommt.

  

Blatt-mimese bei einem Falter und eine gut getarnte Heuschrecke

Da es langsam dunkel wurde, fing ich an meine Lichtfalle in der ersten Etage in Richtung Wald aufzubauen. Da daraufhin der Strom für einige Stunden ausfiel, war ich ziemlich frustriert, da ich nur diese eine Nacht an dem Ort bleiben konnte. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass der Strom diese Nacht noch mal lauft, als das Licht meiner Falle wieder anging. Um meinen Sammelerfolg kurz zu fassen: ich habe aufgrund des Wetters keinerlei Lucanidae gefunden, wie beabsichtigt, dafür aber einige schöne Rutelinidae, welche braun gefärbt mit blauen Schimmer versehen waren. Und natürlich (welch Überraschung) Mistkäfer. Die Anwohner versicherten mir, dass normalerweise viele Lucanidae und andere Käfer zu sehen sind. Allerdings würden sie nur vor oder nach Regen fliegen. Da an diesem Wochenende strahlend blauer Himmel ohne eine einzige Wolke war, hab ich mal wieder den falschen Zeitpunkt erwischt. Aber wie erwähnt, war die Natur einfach faszinieren und hat mich für die nicht zu gefundene Lucanidae entschädigt. Ich werde meine Versuche unbeirrt fortsetzen und hoffe, dass ich dann im nächsten Bericht von Odontolabis versicolor, Prosopocoilus giraffa nilgirensis und all den anderen großen Käfern, die Südindien zu bieten hat, erzählen kann. Die Bilder dieses Wochenendes sind wirklich schön geworden. Viel Spaß beim Anschauen!

 

 

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Stand: 06. November 2007 .

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