Meine Reise nach Japan

Mount Fuji, Gotemba Route (Bald gibt's ein besseres Photo)

Ich verbrachte drei Wochen in Japan ( vom 05.07- 26.07) Neben den üblichen Beweggründen, die einen zu einer Reise veranlassen, wollte ich natürlich auch auf Käferfang gehen und vor allem einiges über die Zucht von Hirschkäfern lernen. Für alle die es noch nicht wissen, Japan dürfte das Mekka eines jeden Käferzüchters sein, Man kann jegliches Zubehör (Substrat, Futter, Käfern), das man zur Insektenzucht benötigt in eigenen Läden kaufen (nicht Zoogeschäfte sondern wirklich Käferläden), sowie auch fast jede erdenkliche Käferart,( bspw. alle 7 Unterarten von Dynastes hercules...). Einziger Wermutstropfen sind die leider sehr hohen Preise. Nun zur Reiseroute. Ich kam am 5 Juli am Narita Airport in der Umgebung Tokios an. Von dort fuhr ich nach Kamakura, um vor der Suche nach einer Unterkunft, noch ein bisschen Natur und Tempel zu besichtigen. Im Engakuen- Schrein kam mir auf dem Weg gleich ein Weibchen von Prosopocoilus inclinatus entgegengelaufen, außerdem konnte ich noch Einzeltiere von Rhomborrhina japonica und Protaetia orientalis (?) erbeuten.

 

                                                    

Rhomborrhina japonica, Weibchen                                                                             Protaetia orientalis, Männchen

Weiter ging es über Gotemba nach Kyoto, wo wir ausgiebig die Tempelanlagen besichtigten und nachdem wir einige japanische Käferzüchter getroffen hatten, auch selbst auf Käferjagd gingen. Mein Traum war es Lucanus maculifemoratus zu fangen. Wir starteten unsere Suche im Spätnachmittag und suchten bis in die Nacht hinein. (deswegen gibt es leider keine Photos) Man muss wissen, dass sämtliche japanische Hirsch- und Rosenkäferarten häufig an einer bestimmten Eichenart angetroffen werden, wo sie auf offenen Stellen sitzen und das Blut des Baumes trinken. Durch den Geruch, der bei der Gärung des Baumsaftes entsteht, sind diese Bäume außerordentlich leicht zu finden, zusätzlich hilft ihr charakteristischer Habitus (Knotenartige Verdickungen am Stamm.) Ich kann nur sagen wir wurden fündig: Wir fingen ca. 15 Exemplare von Dorcus rectus (Ko Kuwagata) der wohl häufigsten Art in Japan, zahllose Exemplare von Rhomborrhina japonica, vereinzelt auch von Rhomborrhina unicolor, und last but not least zwei männliche Lucanus maculifemoratus, von denen einer mit ca. 70 mm besonders groß und imposant war. Am nächsten Tag besuchten wir einen Käferzüchter in Kyoto, der uns seinen Zuchtraum zeigte, in dem er verschiedene Hirschkäferarten züchtete. Auffällig war, dass sich die Japaner unheimlich für Hirschkäfer der Gattung Dorcus begeistern. Für große Exemplare werden immer noch horrende Preise bezahlt. Im Moment scheinen es v. a. Dorcus anteus (nur zur Erklärung, Wenn man in Anzeigen von japanischen Insektenhändlern auf  Abkürzungen wie  DAIN; DANE, etc. stößt handelt es sich um den Artnamen und Fundortangabe. So zum Beispiel DAIN = Dorcus Anteus ex INdia,  DANE = Dorcus Anteus ex NEpal) und Dorcus curvidens und deren Unterarten zu sein, die es den Japanern angetan zu haben scheinen. Natürlich begeistern sie sich auch für große Exemplare von Dynastes ssp. und verschiedenen tropischen Hirsch- (hier v. a. Phalacrognathus muelleri und Lamprima aurata und L. adolphinae) und Rosenkäfer (Mecynorrhina, Goliathus, etc.). Die Larven einiger Hirschkäferarten (hauptsächlich Dorcus ssp.) wurden einzeln in so genannten Kinshi- bottles gehalten. Das Substrat dieser Gläser besteht aus Laubholzsägemehl, welches von dem Mycel einer bestimmten Pilzart, eben dem Kinshi - Pilz durchwachsen ist. Japanische Züchter schwören auf diese Methode der Larvenaufzucht, da sich bei dieser Methode der Larvenaufzucht häufiger größere Imagos entwickeln sollen, als es bei normaler Aufzucht möglich wäre. Leider sind diese bottles mit ca. 1000 Yen (ca. 19,- DM) pro Glas ziemlich teuer, weswegen ich auch keine mit nach Deutschland mitnahm. Nachts suchten wir dann in einem Waldstück in der Nähe von Mino nach Käfern und wurden auch hier fündig: Ein Männchen von Lucanus maculifemoratus, ein Pärchen von Prosopocoilus inclinatus (Nogokiri kuwagata), mehrere Dorcus rectus und einige männliche Alomyrina dichotoma waren der Lohn für unsere Mühen.

                                                                                

Prosopcoilus inclinatus, Männchen das Nachts in Mino gefangen wurde

 

TEIL 2 meiner Japan Reise

 

Zurück zur Hauptseite

Copyright © B.Harink
Stand: 06. November 2007 .