Phasmidae 1  - Stabschrecken

In diesen beiden Schaukästen verbergen sich ganz besondere Insekten. Ihr Aussehen entwickelte sich im Lauf der Evolution immer mehr zu dem ihrer Futterpflanzen:

 

Phasmiden – Von wandelnden Blättern und lebenden Ästen...

 

Wenn Tiere sich als Gegenstände aus ihrer natürlichen Umgebung tarnen, bezeichnet man dies als MIMESE (= Nachahmung). Stabheuschrecken und wandelnde Blätter ernähren sich  vegetarisch, leben auf ihren Futterpflanzen (Gebüsch und Bäume) und sind harmlos. So weisen diese Insekten kein Gift, keinen Stachel auf, sie können Angreifer nicht einmal beißen! Diese Tatsache dürfte erklären, warum die Tarnung für einige Tiere eine ganz besondere Bedeutung hat. Auffällig ist wie weit die Anpassung teilweise fortgeschritten ist. So bewegen sich die wandelnden Blätter ruckartig, ähnlich wie von Wind bewegte Blätter. Werden sie doch einmal von Feinden entdeckt, lassen sich einige Arten einfach vom Baum herunterfallen, andere sondern eine übel riechende Flüssigkeit ab, wieder andere versuchen den Angreifer durch Spreizen ihrer Flügel, die manchmal ziemlich bunt sein können, abzuschrecken.

Interessant ist die Art der Vermehrung der Phasmiden: Es gibt einige Arten, die zur Fortpflanzung keine Männchen benötigen. Allerdings sind die Nymphen (= Larven), die aus den Eiern schlüpfen ausschließlich Weibchen. Erst wenn ein Weibchen sich mit einem Männchen gepaart hat, schlüpfen aus den Eiern  Männchen. Man nennt diese Art der Fortpflanzung  PARTHENOGENESE (= Jungfernzeugung).

Die meisten Arten leben in den Tropen, doch gibt es auch in Europa Arten, die man z. B. im Mittelmeerurlaub mit aufmerksamem Auge entdecken kann.

 

Auf diesem Ast verbergen sich zwei Weibchen des wandelnden Riesenblatts (Phyllium giganteum), sowie ein frischgeschlüpftes Jungtier  einer anderen Art ( Phyllium celebicum). Beide Arten leben im tropischen Regenwald in Malaysia. Diese Tiere stammen aus den Cameron Highlands.

 

Auf diesem Ast verbergen sich mehrere Stabschrecken. Die kleineren Tiere gehören zur europäischen Stabschreckenart, Bacillus rossius. Die größere Art stammt aus Malaysia (Lonchodes brevipes) und zeigt, wenn man sie anfasst einen Todstellreflex: Sie erstarrt und legt ihre Beine eng an den Körper.

 

Wird die Rosageflügelte Stabschrecke gestört, versucht sie den Angreifer durch Spreizen ihrer Flügel und durch das Verströmen eines ekligen Geruchs abzuschrecken.

 

Back to main page 

Zurück zur Hauptseite

 

 All Pictures © Copyright of their respective owners. 

Stand: 06. November 2007 .